Allgemein Review 

STAR WARS: Outlaws [Techcheck]

Vor etwa einem Jahr habe ich Star Wars Outlaws gemeinsam mit Michi gezockt. Ich hatte damals die PS5-Version in den Händen, während Michi auf PC und Xbox Series X unterwegs war. Inhaltlich waren wir uns schnell einig: Vieles wirkte eher mau. Technisch hingegen war die Sache klar – die grafische Umsetzung, die Details in den Welten und der typische Star-Wars-Flair waren absolut gelungen.


Als dann die Ankündigung kam, dass Outlaws auch für die Switch 2 umgesetzt werden soll, war meine Reaktion eindeutig: das wird wohl wieder einer dieser Ports, die man schnell vergisst. Zu groß die Welt, zu viele Systeme im Hintergrund, zu hohe Anforderungen für Nintendos neue Hybridkonsole.

Und dann kam die Überraschung.

Ja, Outlaws sieht auf der Switch 2 im Vergleich zu den anderen Versionen am „hässlichsten“ aus – keine Frage. Aber sobald man ins Spiel startet, merkt man schnell, dass Ubisoft hier wirklich Arbeit reingesteckt hat. Keine verwaschenen Texturen, kein ständiges Geruckel, keine abgespeckten Städte. Selbst Raytracing ist drin. Dass die Charakterdichte in Städten und auch die Weitsicht in den Open-World-Abschnitten komplett erhalten bleiben, hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet.

Technisch läuft das Ganze im Docked-Modus mit stabilen 1080p und 30fps. Wer etwas mehr Flüssigkeit will, kann in den Performance-Modus wechseln, der Bildraten zwischen 40 und 50fps bringt, dafür aber bei Texturqualität und Schatten Details streicht. Im Handheld-Modus liegen wir bei rund 720p, dynamisch geht es sogar mal bis 900p – für ein Spiel dieser Größe absolut respektabel. Die oft kursierenden Vorabinfos, die von massiven Performance-Einbrüchen sprachen, waren kompletter Quatsch. In meinen Tests läuft das Spiel sauber. Klar, in besonders dichten Szenen kann die Framerate mal in die Mitte 20 abrutschen, aber das bleibt selten.

Die Ladezeiten sind ebenfalls in Ordnung: zwischen 15 und 25 Sekunden, je nach Gebiet. Das ist natürlich langsamer als auf einer PS5 mit SSD, aber absolut im Rahmen und weit entfernt von den Horror-Beispielen mancher Ports der Switch-1-Ära.

Beim Sound gibt es keine Abstriche. Der Soundtrack hat Wucht, die Umgebungsgeräusche sind detailliert, und die Sprachausgabe fügt sich perfekt ins Geschehen ein. Im Handheld gehen die tiefsten Frequenzen erwartungsgemäß etwas verloren, aber mit Kopfhörern oder im Docked-Modus über eine Anlage bekommt man den vollen Star-Wars-Sound serviert.

Natürlich wäre eine native 1440p-Auflösung nett gewesen, aber das ist angesichts der Hardware schlicht nicht realistisch. Dass Ubisoft es geschafft hat, ein Open-World-Spiel dieser Größe und Komplexität mit stabilen 30fps, Raytracing und ohne gravierende technische Abstriche auf die Switch 2 zu bringen, ist beeindruckend.

Am Ende bleibt also festzuhalten: Ja, Outlaws sieht auf der Switch 2 nicht so gut aus wie auf den großen Konsolen. Aber wer mit den Erwartungen runtergeht und einfach nur wissen will, ob der Port spielbar ist, der wird überrascht sein. Das ist kein Schnellschuss, sondern ein ehrlicher, sauber optimierter Port, der zeigt, was technisch auf Nintendos neuer Hardware drin ist. Und genau das macht diese Version so spannend.



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