Donkey Kong Bananza (Nintendo Switch 2)
„Wer braucht Mario, wenn man Donkey Kong haben kann?“
Nintendo überrascht mit einem Meisterwerk: Donkey Kong Bananza ist nicht nur das beeindruckendste 3D-Jump-and-Run seit Super Mario 64, es ist auch emotional, technisch überwältigend und spielerisch schlicht brillant. Was einst für die alte Switch geplant war, wurde zum perfekten Launch-Titel für die Switch 2 – und besser hätte der Einstand nicht ausfallen können.
Mehr als Bananen – aber die braucht man auch!
Klar, Bananen spielen wieder eine zentrale Rolle, aber diesmal clever eingebunden: Sie dienen nicht nur als Sammelobjekte, sondern auch zur Freischaltung von Bananza-Fähigkeiten – Spezialkräfte, mit denen Donkey Kong Hindernisse überwindet, neue Wege erschließt und die Level – oder besser gesagt, die „Schichten“ – erneut durchqueren kann. Es lohnt sich also, immer wieder zurückzukehren.
Donkey Kong, der Zerstörer – mit Gefühl
Was Bananza einzigartig macht: Donkey Kong kann fast jede Umgebung zerlegen. Felsen, Gebäude, Maschinen – nichts ist vor seiner rohen Kraft sicher. Doch das ist kein reines Effektfeuerwerk: Viele der zerstörbaren Objekte verbergen Rätsel, neue Wege oder emotionale Story-Elemente. Trotz seiner Kraft zeigt DK in den Zwischensequenzen eine fast menschliche Verletzlichkeit, die tief berührt.
Eine Geschichte, die bleibt
Zum ersten Mal fühlt sich ein Nintendo-Platformer wie ein echtes Abenteuer an. Die Story rund um die Void Company, den Planetenkern und den Traum, zur Oberfläche zurückzukehren, ist spannend, bewegend und überraschend reif. Pauline und DK sind ein fantastisches Team – charmant, schlagfertig, emotional verbunden. Die Zwischensequenzen, vollständig in Ingame-Grafik auf Pixar-Niveau, zeigen, wie viel Atmosphäre in einem Nintendo-Spiel stecken kann. Es gab Stellen, da hatte ich Tränen in den Augen – sei es vor Rührung, Spannung oder dem bittersüßen Finale.
Schichten, kein Leerlauf
Die „Schichten“ ersetzen klassische Level – und das ist ein Glücksgriff. Jedes Gebiet ist kompakt, vollgestopft mit Ideen und lässt sich später erneut besuchen, wenn neue Fähigkeiten freigeschaltet wurden. Anders als bei BOTW oder TOTK gibt es keine leere Open World, sondern fokussierte, clever aufgebaute Umgebungen. Endlich ein Nintendo-Spiel, das Erkundung und Struktur perfekt vereint.
Technisch atemberaubend
Donkey Kong Bananza ist das bestaussehende Nintendo-Spiel aller Zeiten. Punkt. Die detailreichen Texturen, die lebendige Mimik der Charaktere, das aufwändige Lichtspiel – alles wirkt wie aus einem modernen Animationsfilm. Besonders DKs neues Design sticht hervor: wild, stark, aber voller Emotionen. Die Technik der Switch 2 wird voll ausgeschöpft – kein Vergleich zu vorherigen Mario-Titeln.
Besser als Odyssey – und ein Signal an Nintendo
Es klingt fast ketzerisch, aber ja: Bananza ist besser als Super Mario Odyssey. Es ist runder, mutiger, emotionaler. Es bringt alles mit, was man sich von einem modernen Platformer wünscht – und mehr. Ingame-Dialoge, wie man sie sonst nur aus Uncharted kennt, geben den Charakteren Tiefe. Die Musik ist stimmig, das Gameplay butterweich. Ich habe gelacht, gestaunt – und mich am Ende nur schwer verabschiedet.
Nintendo wirkt in letzter Zeit oft distanziert, weniger verspielt. Aber das Team hinter Donkey Kong Bananza beweist: Die Seele ist noch da. Und sie brüllt lauter denn je.
Fazit:
Donkey Kong Bananza ist kein Spiel, das man einfach durchzockt. Es ist ein emotionales Abenteuer, eine technische Meisterleistung und ein Triumph des Spieldesigns.
Gegen Ende des Spiels zieht der Schwierigkeitsgrad enorm an, was mich unzählige male fluchen hat lassen. Die Gegner sind schwerer, die Level fordernder, man fällt, man versagt, man ärgert sich.
Dennoch: Sobald das Finale beginnt und man den Abspann (und alles was danach kommt) zu Gesicht und zu Ohr bekommt, ist alles vergessen und man feiert das wohl großartigste Spiel seit Jahren.
Donkey Kong Bananza ist ein Meisterwerk, das Mario vom hauseigenen Jump‘n Run Thron stößt! Endlich DER Kaufgrund für eine Nintendo Switch 2!
