Drive Club Bikes Review
Motorrad Rennspiele sind die Königsklasse der Motorsportspiele. Nichts ist so schwer wie ein 2Rad um die Kurve zu bringen. Wer selbst Motorrad fährt oder gefahren ist, kennt das Problem der Fliehkräfte, der reduzierten Auflagefläche in der Kurve und daß man in der Schräglage nicht so ohne weiteres beschleunigen kann.
All das in ein Spiel einzubauen ist äußerst kompliziert. Nicht von der Programmierung her (nehm ich jetzt mal an), sondern vom verloren-gehenden Spielspaß. Wer aus der Kurve heraus zu früh beschleunigt, wird von seinem Bock überholt werden und wer in der Kurve vorne bremst landet auf dem Bauch, vor allem bei Kurvengeschwindigkeiten jenseits der 100km/h.
Ich kenne das aus persönlicher Eigenerfahrung (ca 75.000km mit dem Motorrad unterwegs gewesen).
Drive Club Bikes ist keine Simulation, versucht aber trotzdem ein paar Andeutungen einzubauen.
Beim Beschleunigen aus der Schräglage, schleudert es das Motorrad ein bisschen, fängt sich aber wieder von selbst. Bremsen in der Schräglage stellt aber überhaupt kein Problem dar und falls man mal ein bissl über die Strecke hinausfährt, ist selbst im Kiesbett das Bremsen in der Schräglage möglich. Wer mit 160 und voller Schräglage ins Kiesbett kommt, kann normalerweise mit einem Abflug rechnen.
Also ein reinrassiges Arcade Spiel, wie auch schon Drive Club selbst!

Für die Teilnahme am 1. Rennen bekommen wir gleich eine grandiose Belohnung

Die ersten Fahrversuche erweisen sich als schwierig. Regelmäßig komme ich mit zu hoher Geschwindigkeit in die Kurve und donnere gegen die Leitplanken oder verliere Zeit im Kiesbett. 30 Sekunden Rückstand auf den 1. machen einen Sieg eigentlich aussichtslos!

Ich möchte Controller schon in die Ecke pfeffern. Halt der kostet doch 60€. Ich komm nicht nach vorne, auch nicht nach dem 3. Rennen.
Jetzt gibt es 2 Möglichkeiten: 1. Aufgeben 2. Durchbeißen
Na genau, aufgeben – sicher nicht!

Es heißt üben, üben! Langsam stellen sich kleine Erfolge ein!

Ich gewöhne mich an die KTM und beginne vorne mitzuspielen! Die Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt – dran bleiben.

Es gibt aber nicht nur normale Rennen.


Der anfängliche Frust, hat sich in Spaß umgewandelt. 12 Sterne werden benötigt um die nächste Ebene zu erreichen, na das werden wir doch wohl hinbekommen!
Allerdings kommt es dann wieder zu Rückschlägen. Ein anderes Motorrad wird für die Rennen vorgeschrieben – Yamaha YZF-R1. Diese fährt sich komplett anders – irgendwie bockiger und ich muss wieder trainieren.
Das Spiel ist recht schwer, doch wer sich der Herausforderung stellt, kann sich danach über kleine und große Erfolge sehr freuen.
Die Wetterdynamik von Drive Club ist auch bei den Bikes einschaltbar und sorgt für ein paar zusätzliche Schikanen. Vor allem, wenn man aus der Fahreransicht spielt!


Komischerweise hat sich der Grip nicht sehr stark verändert, egal ob regennasse oder trockene Fahrbahn, ich kann aus der Kurve in Schräglage beschleunigen und das Motorrad driftet nur leicht.
Fazit
Schweres arcadiges Rennspiel, das nach vielen Frustmomenten, Glücksgefühle hervorrufen kann. Physikalische Grenzen werden oft ignoriert, aber sonst wäre es noch schwerer. Blöderweise hab ich jetzt wieder Lust mir ein Motorrad zuzulegen und es gibt momentan sogar eines, welches mir sehr gefallen würde – Ducati Scrambler.
Der Preis für diesen DLC ist schwer in Ordnung und der Preis für das alleinige Spiel ist noch netter:
Zum Abschluß noch ein paar schöne Aufnahmen!


